Ghanarama Surfday
Busua Beach ist eine kleine Strand Community in West Ghana. Das kleine wunderschöne Örtchen Busua Beach liegt an einem Flusslauf, der ins Meer fliesst. Seine Einwohnenden sind sehr gastfreundlich und teilen die Schönheit ihrer Heimat gerne mit reisenden Surfenden.
Im September 2019 organisierte NOMB Surf einen geführten Surftrip nach Busua, mit dem passenden Namen #Ghanarama. Um diese Reise so nachhaltig wie möglich zu gestalten, wurde vorab ein Surfday organisiert, zu dem die lokale Community eingeladen wurde. Dabei am Ort des Geschehens mittendrin unsere Mitgründerinnen Angie Ringleb und Annette Wahle als Teil des Surfteams von #Ghanarama.
Die Idee des Surfdays wurde dank einem Gespräch mit dem Schulpartner vor Ort, Peter, geboren. Peter erwähnte, dass es fast unmöglich sei, in Ghana Surfequipment zu erhalten. So wurde dank NOMB Changes kurzerhand eine Spendensammlung organisiert, damit Surfequipment für die lokale Bevölkerung aufgetrieben werden konnte. Mit vier prall gefüllten Koffern voll mit Surfequipment (Leashes, Finnen, Lycras, Wax usw.) und vier Surfboards reisten Angie und Annette nach Ghana.
Anstatt die gesammelten Sachen vor Ort zu verschenken, erhoffte man sich eine Interaktion mit der lokalen Community. Dies auch, um einen nachhaltigen und positiven Fußabdruck zu hinterlassen.
Partner
Ort
Busua Beach (Ghana)
Datum
Sep 2019
Bereich
Empowerment und inter-kulturelles Lernen
Immerhin surften wir ihre Wellen, und Respekt und Dankbarkeit gegenüber den Locals ist ein Minimum an dem, was reisende Surfer*innen beitragen können.
Der Surfday bestand aus einer herzlichen Einladung für einen Surfunterricht für alle, die Surfen mal ausprobieren wollten. Danach folgte ein Surfwettkampf am Nachmittag. Beim Wettkampf ging es nicht nur darum, Spass im Wasser zu haben, sondern auch darum, ein wenig über das Wettkampfsurfen zu lernen. Die Mitgründerin und professionelle Surfcoachin Angie erzählt im Folgenden über diesen besonderen Surftrip:
Der ganze #Ghanarama Trip war ein unvergessliches Erlebnis. Jede einzelne Minute davon. Was mich persönlich am meisten berührt hat, war der Surftag, den wir für die Menschen vor Ort organisiert haben. Noch nicht mal in meinen wildesten Träumen habe ich mir ausmalen können, wie viele Leute tatsächlich daran teilnehmen würden.
Der Surfday fand an einem schönen Sonntag im September statt, bei der Ahanta Waves Surfschool direkt am Strand in Busua. Ich konnte es kaum fassen, als mehr als 20 Kinder auftauchten, um sich gemeinsam mit uns in die Wellen zu stürzen. Ich persönlich hatte ein paar berührende Momente mit einigen der Mädels. Sie waren sehr darauf erpicht, mit mir zu surfen. Sie schickten die Jungs sogar weg, weil sie ein Mädelsshred bevorzugten.
Dank all den Surflehrer*innen (und Freesurfer*innen) von Busua haben wir es geschafft, alle Kids in die Wellen zu bekommen. Eine super Truppe von Mini-Shreddern.
Ich bin aufgewachsen mit dem Glauben, dass ich alles, was ich mir vornehme, auch erreichen kann. Dazu gehört auch die Überzeugung, dass die Welt keine Einschränkungen für mich bereithält. Besonders nicht aus dem einfachen Grund, dass ich als Frau geboren wurde. Ich schaffte es, ein Teil meiner positiven Energie weiterzureichen und ein paar junge Frauen in Ghana zu empowern. Das war eine unglaublich tiefe Erfahrung für mich. Dabei versuchte ich, ihnen zu vermitteln, dass auch für sie die Welt ein leeres Blatt ist und sie sich als starke und unabhängige Frauen fühlen dürfen. Das war wirklich eine sehr schöne Erfahrung, welche mein Herz und meine Seele tief berührt hat.
Nach den Surfstunden stand ein Surfwettkampf auf dem Programm. Unfassbar – es meldeten sich über 40 Surfende an. Wir starteten eine Junior Runde, eine Frauen Runde und eine Open Runde. Das Surflevel in allen drei Kategorien war beeindruckend. Da es in Ghana generell nicht viel Surfequipment gibt, wurde alles geteilt, von Boards über Leashes, so dass auch wirklich alle an dem Wettkampf teilnehmen konnten. Nach den Finals gab es eine grosse Siegerehrung: Prince gewann in der Kategorie Juniors, Patricia nahm den Frauentitel mit nach Hause und Ballack gewann die Kategorie Open.
Dank all unser wundervollen Sponsors und Spendengeber*innen hatten wir Sachpreise für jeden der Teilnehmenden: Rashguards, Tshirts, Wachs, Sonnencreme, Finnen, Leashes, Finnenschluessel, Sticker usw. Die grosses Überraschung bestand jedoch in den drei Surfboards, die wir für die drei Gewinner als Geschenk bereit hatten. Stellt Euch bitte einmal die Freude vor in dem Moment, als Prince, Patricia und Ballack ihren Kokusnuss-Pokal, ihre Surfgoodies und jeweils ein Surfboard mit nach Hause nehmen durften.
Wie geht es weiter?
Seit unserem Besuch in Busua war uns immer klar, dass wir eines Tages an diesen ganz speziellen Ort zurückkehren werden. Wir haben guten Grund dazu: Seit unserem Surfday im September 2019 gibt es eine Gruppe junger Frauen, die einen Surfclub gegründet haben: den Obibini Girls Surfclub. Der erste Girls Surf club in Busua Beach. Die jungen Frauen surfen gemeinsam und es gibt sogar die ersten weiblichen Surflehrerinnen. Dabei sind uns bekannte Gesichter – Frauen und Mädels, die mit uns an unserem Surfday gesurft sind. Genauso wie unsere Ladies Division Gewinnerin Patricia. Mit einem Lächeln im Gesicht fragen wir uns, ob wir vielleicht einen kleinen Teil Ihres Weges positiv beeinflusst haben.
Mit grosser Freude beobachten wir diese Entwicklung der lokalen weiblichen Surfszene und haben uns dazu entschieden, einen weiteren Trip nach Busua Beach zu organisieren: eine ladies only masterclass surfing week! Eine ganze Woche voll mit professionellem Surfcoaching, von Workshops über Wettkampfsurfen, Rettungsschwimmen, Surfcoaching und so vielem mehr.
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