Juli - Dezember 2022

PARA SURF TRAINING

Fuerteventura, Spanien

07/22 – 12/22 

Organisation & Durchführung

Inklusion

Surfen ist ein körperlich sehr herausfordernder Sport. Es wird viel Körperkraft, Körperkontrolle und Explosivität benötigt, um die Wellen zu reiten. Damit ist es aber nicht getan. Beim Surfen braucht es eine Verbindung zu Meer, um seine Wellen reiten zu können.

Surfen ist ein Sport, der für alle schwierig zu erlernen ist, besonders aber für jene, die von körperlichen Einschränkungen betroffen sind.

Noch immer liegt ein langer Weg vor der Gesellschaft, Surfen wirklich inklusiv und zugänglich für alle zu machen. Erste Schritt sind jedoch gemacht und es geht in die richtigr Richtung. Mittlerweile gibt es eine ganze Menge an Surftherapie Gruppen, und Surfschulen sowie Surflehrer werden trainiert, um Menschen mit Behinderungen das Surfen nahezubringen.

Dabei ist Spanien ist eines der führenden europäischen Länder im Bereich des Para Surfens.

Spanien hat sogar eine eigene Para Surf Liga. Im Jahr 2022 wurden sechs verschiedene Wettkämpfe entlang der spanischen Küsten ausgetragen. Seit 2020 ist Surfen gar olympisch. Erst kürzlich haben die LA 2028 Olympischen Spiele bekanntgegeben, dass beantragt wurde, Para Surfen mit in die paralympischen Spiele aufzunehmen. Das wäre ein Gamechanger, und der Sport des Para Surfens würde deutlich mehr Aufmerksamkeit und dadurch finanzielle Unterstützung und Zuschüsse bekommen. Was auch die allgemeine Entwicklung des Sportes an sich deutlich beschleunigt würde.

Im Juni 2022 durfte NOMB Changes Mitgründerin Angie Ringleb den auf Fuerteventura wohnhaften lokalen Para Surfer Christoper Fernandéz kennenlernen. Im Alter von nur einem Jahr ist Christopher aus dem 7ten Stock eines Gebäudes gefallen, was enorme körperliche und mentale Traumata verursachte. Seine Mutter erzählte, dass seine Aussichten von ärztlicher Seite sehr geringgeschätzt wurden, dass Christopher überhaupt je gehen kann. Aber Christopher war so kopfstark, und hat sich allem entgegengeworfen, was ihm in den Weg gelegt wurde. Und so schaffte er noch viel mehr, als Gehen zu lernen. Er ist ein sehr kompetitiver junger Mann und sucht immer neue Herausforderungen für sich und entschied sich, das Surfen zu erlernen. Christopher trainierte dafür fünf Jahre mit dem Fuerte Tribu Surfclub.

Im Jahre 2022 entschied sich Christopher, sein Surfen einen Schritt weiter zu pushen, und in der spanischen nationalen Para Surf Liga anzutreten. Fuerte Tribu Besitzerin Pili Beneito bat daraufhin NOMB Changes Mitgründerin Angie um Unterstützung. Angie ist eine sehr erfahrene Surftrainerin, und ausserdem eine von der ISA ausgebildete Wettkampfjurorin. Ihre Coachingerfahrung und ihr Wettkampfwissen waren die perfekte Mischung, um Christopher mit Ratschlägen und Trainingsmethoden zur Seite zu stehen.

Angie beschloss daraufhin, sich im Bereich des Para Surfens weiterzubilden. Als ersten Schritt versuchte sie, sich in Christophers Lage zu versetzen: sie versuchte Wellen zu nehmen, ohne dabei Druch auf ihren rechten Arm auszuüben. Diese generelle Mobilitätseinschränkung und die als Konsequenz folgenden Balanceprobleme liess sie mit einer tiefen Bewunderung für Christopher zurück. Diese Erfahrung machte sie sprachlos und stolz auf Christopher, der trotz seiner Einschränkungen auf dem Level surft, welches er im Wasser zeigt.

Christopher und Angie haben zweimal die Woche trainiert, um an zwei Wettkämpfen auf den Kanaren teilzunehmen:

  • Bei einem ersten Wettkampf, Promesas de Surf, durchgeführt im Juli 2022 in Playa Blanca (Fuerteventura), schaffte es Chris es auf den 2ten Platz.
  • Beim zweiten Contest, dem LPA Open City in Las Palmas (Gran Canaria) im Dezember 2022 belegte Christopher den dritten Platz. Dies in Wetter- und Wasserbedingungen, die für alles Surfer:innen sehr herausfordernd waren.

Wie geht es weiter

All diese gesammelten Erfolge haben Christopher darin bestätigt und bekräftigt, weiterhin an Wettkämpfen teilzunehmen. Mittlerweile trainiert Christopher mit dem Surfclub Play&Train, einem spanischen Verein, der an das Werkzeug Sport glaubt, soziale Eingliederung möglich zu machen. Da es Angie leider aus persönlichen Gründen nicht möglich sein, Christopher weiterhin persönlich zu trainieren, wird sie ihn weiterhin beratend auf seiner professionellen Surfkarriere begleiten.

Wir als NOMB Changes werden Christophers Weg verfolgen und, falls benötigt, Spenden für seine Reise- und Materialkosten sammeln. Letztes Jahr haben wir es geschafft, über 750 Euro zu sammeln, um Christophers Wettkämpfe und seine Surfboardrepairs mitzufinanzieren.

Du möchtest erfahren, sobald es Neuigkeiten zu Christopher gibt?